Texten - Wie geht das III

6: Doppelte Verneinung: Sagen Sie Ja – und beileibe nicht kein Nein

Im Grunde sollten Sie anhaltend positive Formulierungen entdecken. Analyseen konstatieren, dass 48 % der Leser mehr Zeit brauchen, um einen widersprechenden Satz zu begreifen. Die doppelte Verneinung ist ein Desaster: „Eine nicht ernstlich gemeinte Willenserklärung, die in der Erwartung abgegeben wird, der Mangel der Ernstlichkeit werde nicht verkannt werden, ist nichtig“ (§118 BGB).

Alles klar? Berücksichtigen Sie dementsprechend auf alle kein, nicht, nie, ohne – und verneinende Vorsilben wie a-, des-, un-, gegen- usw.

7: Achtsamkeit bei extravagantem Fachvokabel i: Unterbinden Sie Fremdwörter

In Fachdisziplinstexten mögen Fremdwörter ihre Berechtigung haben. In Business- oder Benutzungstexten sollten sie vermieden werden. Die Gefahr von Missverständnissen ist hoch. Ferner lassen Sie mit einem Fremdwort jeden Leser unklug dastehen, der es nicht kennt. Dadurch erreichen Sie indes, dass der Leser den Text beiseite legt. Dementsprechend: Durchstöbern Sie für jedes Fremdwort, das Sie in Ihrem Text auffinden, eine deutsche Entsprechung. Denn je näher das Wort am erwarteten Sprachgebrauch, desto lebhaft er der Text.

8: Interpunktionszeichen: Geste und Mimik der Sprache

Stellen Sie Ihrem Leser öfter mal eine Frage? Zeigen Sie doch Laune! Oder deuten Sie indessen unbestimmt an… Selbstverständlich können Sie gleichfalls – wie ich das hierbei gerade tue – einen zweiten Gedanken integrieren. Oder Sie machen es so: Sie kündigen irgendetwas an. Für all das gibt es Interpunktionszeichen. Doch die meisten Dramatiker instrumentalisieren nur Punkt und Komma. Dabei lassen Frage- und Ausrufezeichen, Gedankenstriche und Kolon einen Text zu einem munteren Gesprächsteilnehmer werden, der mit eindrucksvollen Gesten und interesse weckender Mimik den Inhalt auf den Leser überträgt. So wird das Lesen zu einem deutlichen Erkenntnisaustausch. Es macht einfach Laune!