Lerntechniken II - Gedächtnis, Speichereigenschaften 1

Das Gedächtnis - Speichereigenschaften 1

Eigenschaften des Gedächtnisses

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Allen Gedächtnissarten gemeinsam sind folgende Eigenschaften:
  • Bedingungen unter denen Informationsinhalte in den Speicher aufgenommen werden
  • Gesamtheit erfassbarer Informationsgehalte - Kapazität
  • Die Zeitdauer der Speicherung der Information

Jede dieser Eigenschaften hat teils unterschiedliche Werte, je nach Gedächtnisart. Neuere Untersuchungen scheinen darauf hinzuweisen, dass manche Informationsgehalte einen direkten weg in das Langzeitgedächtnis nehmen können und nicht zunächst über das Kurzzeitgedächtnis dorthin finden.

Eigenschaften des Ultrakurzzeitgedächtnisses

  • Bedingungen: Wahrnehmung (Perzeption) geschieht sensorisch, d.h. über die einzelnen Sinne bzw. jeweiligen Wahrnehmungskanäle. Informationen werden auch unbewusst aufgenommen. Die Speicherung unterliegt einem zeitlich bedingten Verfall.
  • Kapazität: Eine Vielzahl gleichzeitiger Informationen.
  • Speicherdauer: Sehr kurz, lediglich zwischen zwei und 20 Sekunden.

Veränderungen am Informationsstrom werden sekündlich aufgenommen. Die Feststellung eines veränderlichen Informationsstromes versetzt das Kurzzeitgedächtnis in Aufnahmebereitschaft. Während Sie diesen Text lesen, arbeitet das Ultrakurzzeitgedächtnis als Mittler, damit Sie den Sinn verstehen. Die Reihenfolge aufgenommener einzelner Informationseinheiten wird festgestellt und logisch (sinnvoll) zusammengefügt. Der entstehende Sinn, oder Bedeutung, wird im Gesamten abgespeichert und einzelne Informationseinheiten verworfen.

Diese 'Pförtnerfunktion' ist sowohl ausgesprochen nützlich als auch notwendig, denn einerseits filtert sie einen Großteil der Einzelinformationen aus und andererseits verhindert sie, dass das Gedächtnis überfrachtet wird, das Großhirn wird dabei für wichtige Aufgaben entlastet. Die Weiterleitung des Sinngehaltes an das Kurzzeitgedächtnis passiert, wenn eine Resonanz mit bereits vorhandenen Erinnerungen entsteht, oder wenn eine Zuordnung der neuen Information zu bereits Abgespeichertem geschieht, oder schließlich, wenn ein im Ultrakurzzeitgedächtnis schwebende Sinngehalt bewusst abgerufen wird.

Gespeichertes ist hier nicht nur zeitlich gesehen flüchtig. Auch anderweitige leichte Reize sowie störende Eindrücke veranlassen die Löschung aller Inhalte des Ulatrakurzzeitgedächtnisses. Die Speicherung basiert hier nur auf elektrische Vorgänge und so sind die dargestellten Informationsinhalte eben labil.

Lerntechnik

Task

1. Was haben Sie während der letzten Minuten ins Ultrakurzzeitgedächtnis gespeichert?

2. Wirkt solcherlei Bewusstmachung der Informationsgehalte auf deren Übernahme in das Kurzzeitgedächtnis?

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