Lerntechniken VII - Strategien für besseres Behalten

Faktoren, die das Behalten fördern - Akzeleratoren

Versetzen Sie sich in eine gute Stimmung, denn damit lernt es sich besser!Home

Unsere körperliche Verfassung, Fitness, unsere Stimmungen und Emotionen beeinflussen unsere Denkfähigkeit. Wer Denkblockaden erlebt hat, den Gründen dafür nachgegangen ist, weiß, dass sie von Streß und Prüfungsängsten herrühren. Gelingt es uns, jedoch, eine positive Laune und ebensolche Gefühle zu produzieren, so erleichtert sich das Lernen und die Denkfähigkeit wesentlich. Wie steht es mit Ihren Erfolgserlebnissen im Lernen und Denken? Entwickeln Sie Affektivität (Zuneigung)? Erleben Sie Anerkennung? Empfinden Sie Vertrautheit?

Sind Sie geübt? Denn: Übung macht den Meister!

Die Lernfrequenz, also die Häufigkeit, in der wir uns dem Lernstoff zuwenden, ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um das Behalten des Erlernten geht. Paaren Sie diese Häufigkeit mit Ihrer inneren Bereitschaft zu lernen, und wiederholen Sie. Verwenden Sie dazu geeignete Sinneskanäle, bspw. sprechen Sie die Vokabel vor, buchstabieren Sie ihn langsam im Kopf und/oder schreiben Sie ihn auf ein Blatt Papier.

Haben Sie Interesse?

Mit Desinteresse kommt man gar nicht weit. Ohne Interesse wenden wir uns geistig nicht dem Lernthema zu, wir setzen uns geistig nicht damit auseinander. Mit Interesse stehen unsere geistigen Fähigkeiten, unsere Aufnahmebereitschaft 'unter Strom', auf einem erhöhten Niveau der Konzentration.

Tipp: Falls Sie sich partout nicht mit einem bestimmten Stoff oder Arbeit 'anfreunden' können, also Interesse zeigen können - versuchen Sie es mit Abneigung, denn sie produziert negative Gefühle, aber nichtsdestowenigertrotz: Gefühle. Selbst negative Gefühle fördern den Lerneffekt und fördern das Behalten.

Anmerkung: Mein Prof sagte mir vor Jahren: 'Sie müssen es (mein Angstfach) lieben oder hassen, aber solange es Ihnen egal ist, wird das nichts!' Ich hasste es fortan, was mir irgendwie gar nicht schwer fiel, ...und er behielt recht!

Menschen sind 'emotionale Tiere'

... soll in diesem Zusammenhang heissen, unser Verstand besteht aus mehr als lediglich dem rationalen Denken. Prüfen Sie selbst: Sie können sich an weit zurück liegende Ereignisse, die entweder mit negativen oder mit positiven Gefühlen einhergingen, umso besser erinnern, je emotionaler das Ereignis war. Für Lernende ist wichtig, Emotionen mit dem Lernstoff zu verankern (sh. auch 'anchored learning).

Begreifen, statt 'pauken'

Je besser der Lernstoff begriffen wird, desto leichter ist das Behalten, denn das Begreifen

  • schafft Verbindungen, Struktur und Verknüpfungen zwische bereits erworbenem und neuem Wissen, und
  • verankert aufgenommene Information durch selbstständiges Erkennen (cognizance).

Die kognitive Aufnahme neuen Wissens benötigt

  • das Strukturieren gewonnener Erkenntnisse in bedeutungsvollen Zusammenhängen, und
  • das Schaffen und Beibehalten von Übersicht (Hierarchie, Zusammenfassungen)

Lernfrequenz und -dauer

In der Kürze liegt die Würze! Statt in ausgedehnten zeitlichen Phasen zu lernen, machen Sie kurze, mit geeignet langen Pausen versehenen, Lernperioden. Achten Sie darauf, sich in Pausen mit etwas anderem zu beschäftigen, um Ihre Denktätigkeit auf etwas anderes als dem Lernstoff zu lenken.

Mit geeignet langen Pausen versehene Lernperioden beugen einer schnellen geistigen Ermüdung vor. Sie gewinnen damit geistige und emotionale Distanz zum aufzunehmenden Wissen und können besser systematisch Ihren Erkenntnisgewinn betreiben. Die Intensität Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrer Konzentration wird erhöht und die Übernahme der Lerninhalte schneller in das Langzeitgedächtnis übernommen.

Lerntechnik

 

Hier geht's weiter..Nächste Seite der Lektion