Das Prinzip der morphologischen Analyse

Die morphologische Analyse: prinzipiell

Kreative Lösungsansätze beinhalten die morphologische Analyse als Technik. Lösungsansätze werden für verschiedene Problemtypen erarbeitet: Analyseproblemen, Defizitproblemen und Kombinationsproblemen.

Die morphologische Analyse eignet sich sehr gut für die Lösung von Kombinationsproblemen, so dass ich diese hier vorab kurz beschreibe:

Kombinationsprobleme

Sie stellen sich als Probleme dar, deren Ursachen in der Zusammensetzung und gegenseitigen Wirkungsweisen von Struktur und ihrer Wirkelemente. Es gilt, Strukturen und Wirkelemente eine neue, optimierte Gestalt zu geben. Man nehme dazu das, was bekannt ist und stelle es neu zusammen. Zur Optimierung wende man neu erstellte Kombinationen auf das Problem an, und bspw. im Wege von 'trial and error', verfolge qualitativ hochwertige Lösungen.

Beispiele für Kombinationsprobleme sind:

  • der Austausch eine Kapitels einer Produktbeschreibung
  • die Hinzunahme einer zusätzlichen CNC-Maschine in der Fertigungshalle
  • die Umstellung der Tastatureingabe auf Touch Screen bei Handys

Morphologische Analyse - im Prinzip

Im ersten Schritt erfolgt die Analyse des Problems auf deren Einzelfunktionen, Einzelelemente und voneinander unterscheidbare Teilprobleme. Das Problem wird gleichsam zerlegt (um später neu zusammengesetzt zu werden). Hierzu ist die Heranziehung von Experten anzuraten, die in Einzel- oder in Gruppenarbeit, Möglichkeiten veränderter Kombination suchen und bewerten.

Morphologische Matrix

Ein wesentlicher Schritt bei der morphologischen Analyse ist das Zusammenstellen einer Matrix beinhaltend Varianten der einzelnen Teilfunktionen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die in Betracht kommenden Teilfunktionen keine Interdependenzen (Abhängigkeiten) aufweisen. Bei mehr als 7 oder 8 verschiedenen Varianten wird die Betrachtung/Bewertung hoch-komplex; weniger als 3 oder 4 Varianten ergäben zuwenig Optimierungsmöglichkeiten. Kreative Ideenfindung mittels 'freies Assoziieren', Brainstorming oder Brainwriting eignen hier gut für die Erstellung von Varianten.

Kombination: Auswahl

Ein Ergebnis der Matrixerstellung ist, dass jede gewählte Kombination eine theoretische Problemlösung darstellt. Nun sind noch Bewertungskriterien für die Auswahl anzusetzen. Diese können aus der Sicht der Praktikabilität sein:

  • ROI (return-on-investment, bei notwendigen Investitionen)
  • Innovation (aus marketing-strategischen Erwägungen, bspw. temporäre Monopolstellung)
  • Kosten/Nutzen Analyse (bspw. Rationalisierung oder Kostenreduktion)