Die Bewältigung von Konflikten bei Misserfolgen

Vorab ein Zitat von Samuel Beckett: Ever try. Ever fail. No matter. Try again. Fail again. Fail better.

Wer mag schon Misserfolg? Mit Misserfolgen entstehen ja unangenehme Gefühle. Wir versuchen, die Erlebnisse, die mit Misserfolgen einhergehen zu bewältigen. Die Bewältigung von Misserfolgen passiert grundsätzlich auf vierfache Art und Weise:

  • Substitution - Ersatzhandlungen
    Hierbei werden Aufgaben/Tätigkeiten, die artnahe sind, in Anspruch genommen. Sie werden als Ersatz herangezogen und haben den Charakter der Substitution oder auch der Kompensation. Je naheliegender eine Tätigkeit an der ursprünglichen Aufgabe ist, desto höher ist der Wert des subjektiv empfundenen Ersatzes. Ein Beispiel ist: die Verschiebung eines Zieles innerhalb ein und derselben Aufgabe.
  • Ausflucht, Ausweichen, Vermeiden (avoidance)
    Hier gibt es eine ganze Reihe von Formen, die vom gänzlichen Abbrechen der Aufgaben bis hin zur Umformung in der ursprünglichen Aufgabe reichen. Im Grunde genommen geht man vom Feld. Bei Misserfolgeserlebnissen, die lange andauern, treten verstärkt Frustrationen auf, in der Folge kann es sogar zu Ärgerausbrüchen kommen. Aggressionen stauen sich an und können zu einer eklatanten Entladung führen.
  • Negation - Nicht-wahr-haben-wollengeschaffen
    ähnlich einem Verdrängungsmechanismus wird hierbei entschuldigt, schön geredet oder sogar geleugnet. Beharrlich und mit schlechtem Gewissen werden diese Mechanismen ins Spiel gebracht. Es herrscht auch eine Neigung dazu, den Misserfolg dem Zufall zuzuschreiben (Koinzidenz), Erfolge jedoch der eigenen Leistungsfähigkeit zuzurechnen.
  • Kompensation - Wiedergutmachung
    Vermehrtes Arbeiten (Überstunden) oder erneute Anstrengung sind alternative Handlungsweisen.Ees ist außer Frage, dass diese Art der Konfliktbewältigung von Reife zeugt und der Sache am ehesten dienlich ist. Wenn schon Erfolge in der Lösung von Problemen oder Aufgaben vorhanden waren, neigen sogar misserfolgsorientierte Menschen dazu, kompensieren zu wollen. Erfolgsmotivierte Menschen benötigen dazu jedoch keine vorhergehenden Erfolge. Deren Neigung liegt sowieso in diese Richtung.