Konfliktgespräche konstruktiv lösen V - Kommunikationsebenen

Ebenen - Schulz von Thun - Interaktion

Ebenen der Kommunikation

In der Arbeitswelt wird die Zufriedenheit der Mitarbeiter in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen als

Gestaltungsfaktor für leistungsmotiviertes Verhalten angesehen. Daneben sind die Arbeitsinhalte auch als leistungsmotivierend zu gestalten. Diese Gestaltungsfaktoren lassen sich auf drei Ebenen aufteilen: Sachebene, Gefühlsebene und Beziehungsebene.

Auf der Sachebene werden Informationsgehalte, wie Tatsachen, Fakten und Daten, mitgeteilt. Der Empfänger deutet die Botschaften, jedoch nicht allein nach dem Gehalt der Sachinformation, sondern regelmäßig auch nach den Gefühlen, die durch die Botschaft in ihm erzeugt werden. Erzeugte Gefühlslagen können dabei sein: neutral, freudig, angenehmen oder positiv-überraschend. Andererseits können Sachbotschaften unangenehme Gefühle wie Wut, Zorn oder Enttäuschung hervorrufen. Kurzum, mitgeteilte Sachbotschaften bewirken auf der Empfängerseite gleichzeitig unangenehme oder neutrale oder positive Gefühle auf der Gefühlsebene - oder ein Gemenge davon.

Es ist naheliegend, dass hervorgerufene negative Gefühle auf die Beurteilung der sie verursachenden Sachinformation als auch auf den Sender der Botschaft (Beziehungsebene) einen negativen Einfluß hat. Diese negativen Einflüsse machen sich bei der Motivation und damit auch bei der Arbeitsleistung bemerkbar. In bestimmten Fällen kann dies sogar zur offenen oder verdeckten Leistungsverweigerung führen. Exemplarisch entstehen unangenehme Gefühle durch narzistische Verletzungen oder ehrverletzende Angriffe, oder Verletzungen/Herabsetzungen des Selbstwertgefühls aus der Sicht des Empfängers. Dabei kommt es zunächst nicht darauf an, ob der Sender bewusst verletzend agiert. Es ist die Wahrnehmung des Empfängers, die in ihm Emotionen auslöst.

Resultierende emotionale Reaktionen können sein: Wut, Zorn, Rache usw. Sie können auch durchaus nachhaltig sein, d.h. sie verursachen anhaltenden Stress oder Schlaflosigkeit und Unlustgefühle. Eine weitere Folge ist, dass die Kommunikation auf der Sachebene gleichsam 'ausgebremst' wird. Es ist offensichtlich, dass all dies wenig bis nichts Positives zur Leistungsmotivation von MitarbeiterInnen beiträgt.
Solche negativen Gefühle können über längere Frist hinter dem Deckmantel einer Fassade schwelen. Es entstehen dadurch sog. 'hidden agendas'. Das Arbeitsumfeld wird als Kampfarena angesehen, Gelegenheiten zur Abrechnung abgewartet und dann genutzt - meistens nicht zum Vorteil der sachlichen Arbeit.

Task:
Zum besseren Verständnis der Interaktion, rufen Sie sich eine Begebenheit in Erinnerung, in der Sie als Teilnehmer oder als Beobachter einer 'hidden agenda' beigewohnt haben - entweder im Arbeitsumfeld oder im privaten Bereich.

1. Nehmen Sie sich diese Präsentation zur Wiederholung und Einprägung vor.