Analyse der Arbeitsbedingungen von Solo-Selbständigen - Auszug Ziele

Analyse der Arbeitsbedingungen von Freelancern

(Auszug)

Ergebnisbericht über die mediafon-Erhebung von Dezember 2006 / Januar 2007


Julia Grunt
Arbeits-, Betriebs- und Umweltpsychologie
Universität Hamburg
Ziel der Untersuchung

Aufgrund wirtschaftlicher, technologischer und gesellschaftlicher Veränderungen wächst die Zahl der Selbstständigen und vor allem der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) stetig an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2005 rund 11% der Erwerbstätigen in Deutschland selbstständig (Destatis, 2006). Seit Mitte der achtziger Jahre ist in Deutschland die Zahl der Solo-Selbstständigen oder EPU stark angestiegen. Der Zuwachs betrug zwischen 1982 und 2002 über alle Wirtschaftsbereiche 46% und außerhalb der Landwirtschaft sogar 92%. Der Anstieg der Selbstständigkeit in Deutschland seit den neunziger Jahren ist fast ausschließlich auf den starken Zuwachs von Ein-Personen-Unternehmen zurück zu führen, zu denen auch die Freelancer zählen (ifm, 2005; Leicht & Philipp, 1999). Der stärkste Zuwachs an EPU zwischen 1993 und 2003 wurde dem Statistischen Bundesamt zufolge in der Kategorie „Unternehmensdienstleistungen“ verzeichnet (Fehrenbach & Leicht, 2001). Diese Kategorie beinhaltet vor allem wissensintensive bzw. qualifizierte Unternehmensdienstleistungen: typische Freelancer-Berufe (Leicht & Philipp, 1999). Die Bedingungen, unter denen Freelancer arbeiten, unterscheiden sich der Literatur zufolge in einigen Bereichen deutlich von denen abhängig Beschäftigter. Sie verfügen z. B. über ein
hohes Maß an Autonomie und haben gleichzeitig ein sehr unsicheres Einkommen. Eine derart veränderte Arbeitssituation hat auch Auswirkungen auf das Befinden der Betroffenen. Die Arbeitsbedingungen von Freelancern und ihre Begleiterscheinungen sind bisher kaum untersucht worden. Angesichts der zunehmenden Verbreitung hoch flexibler Arbeitsformen ist es jedoch von Interesse, mehr über die Arbeitssituation der Betroffenen zu erfahren. Das
Ziel der Untersuchung bestand u. a. darin, die Arbeitsbedingungen von Freelancern auf Merkmale hin zu untersuchen, die im Zusammenhang mit Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Freelancer stehen.

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