Karriereberatung: Strategien, wie Arbeitnehmer die Wirtschaftskrise überstehen?

Einstellungsstopp, Kurzarbeit, Insolvenzen und Kündigungen – Trotz momentan noch geringen Auswirkungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt geht die Angst um. Die Angst vor dem Jobverlust. Viele Arbeitnehmer fragen sich, was sie angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage am besten tun können, um ihren Arbeitsplatz zu sichern.

Wir zeigen  auf, welche  Verhaltensweisen empfehlenswert sind.

Seit einiger Zeit ist die Wirtschaftskrise in Personalabteilungen das dominierende Thema. In manchem Unternehmen wird noch am Neubau gewerkelt und wer vermutet, dass hier auch in Arbeitsstellen investiert wird, wird enttäuscht.

„Ja, die Finanzkrise“, ist ein oft gebrauchtes Argument gegen telefonische Initiativbewerbungen, so das Ergebnis anlässlich von Umfragen bei Firmen aus der Region Nürnberg. Bereits zugesagte Praktika werden abgesagt oder geplante Einstellungen verzögern sich. Nach der Kurzarbeit gibt es auch schon Anzeichen für die ersten Entlassungen. In vielen Regionen betrifft dies vor allem die Automobil- und die Zulieferindustrie und den Maschinen- und Werkzeugbau. Aber auch davon abhängige Branchen, wie: Eventmanagement, Werbung und die Weiterbildung. „Obwohl es doch gerade jetzt interessant wäre, Konjunktur-gegenläufig in die Mitarbeiter und deren Qualifikation zu investieren“, so der Bewerbungs- und Karrierecoach Jens Wiemeyer, „Zeit und Motivation wären da.“

Er empfiehlt folgende Strategien für Angestellte:

  • Bleiben Sie optimistisch! Die Firmen brauchen und wollen positiv eingestellte Menschen, denn diese wirken ansteckend. Dieser Bedarf wurde von der Gallup-Studie, mehrfach bestätigt, nach der nur rund 20% der Mitarbeiter motiviert sind.
  • Halten Sie ihrem Arbeitgeber die Treue. Wechseln Sie wirklich nur, wenn Sie ganz sicher sind, denn im Falle des Falles kündigt man ihnen als erstes. ·
  • Wenn Sie wechseln wollen, sprechen Sie die Krise ruhig an. Fragen Sie nach den Auftragsbeständen, den Umsätzen und Gründen für eine gute, „selbstgemachte“ Konjunktur. Erst wenn die Aussagen wirklich stimmig sind und sie ein gutes Gefühl haben, dann sollten Sie wechseln. Zweckoptimismus ist ein schlechter Ratgeber. ·
  • Bringen Sie Ihre Verbesserungsvorschläge offensiv in die tägliche Diskussion. Seien Sie konstruktiv und lösungsorientiert. Gerade in der Krise, werden Ideen benötigt. ·
  • Kommunizieren Sie offen und positiv, haben Sie Vertrauen und fordern Sie von Ihren Vorgesetzten ebenfalls eine offene Informationspolitik ein.  ·
  • Beobachten Sie Ihr Unternehmen: Isst plötzlich der Chef wieder in der Kantine? Gibt es plötzlich einberufene Meetings und hektische Betriebsamkeit? Stagnieren die Umsätze? Ist die Stimmung gedrückt? Dies können Frühboten sein. Dann gilt die alte Regel: „Ein totes Pferd zu reiten macht keinen Sinn.“ ·
  • Schärfen Sie Ihr Profil. Testen Sie Ihren Marktwert. Dies steigert das Selbstbewusst-sein und zeigt in wie fern Ihre Konditionen marktgängig sind. Außerdem lässt es sich von einer sicheren Warte aus unbeschwerter suchen.
  • Qualifizieren Sie sich und steigern Sie Ihren Marktwert durch Weiterbildung. Achten Sie auf eine zielorientierte Weiterbildung. Nicht jedes Seminar stellt sich hinterher als „Job-Turbo“ heraus! Gut ausgebildeten Fachkräften kündigt man nicht so schnell.
  • Und - bleiben Sie immer sachlich: Konzentrieren Sie sich auf Ihre Aufgabe und zeigen Sie Ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg auf, dann klappt es auch mit der nächsten Gehaltserhöhung - trotz Krise.


Zum Autor: Jens Wiemeyer, von www.b-in.de ist Kommunikationsexperte, Strategieberater und erfahrener Vertriebspraktiker. Seine Spezialisierung liegt darauf, Führungskräfte und Mitarbeiter in ihrer Karriere und Unternehmen im Kundenservice und Verkauf zu unterstützen. Durch Analyse, Beratung und Coaching hilft er, eigene Erfolgspotenziale zu erkennen und zu nutzen. Das Motto von Jens Wiemeyer, B .i N Beratung, ist: "Beruflich und persönlich Wachsen".