Warum die Reichen reicher, die Armen ärmer werden und die Mittelschicht von Rezessionen gebeutelt wird III

Die gebeutelte Mittelschicht

Die Mittelschicht sieht Geld als ein instabiles Gut an. Zwar tauscht sie nicht stundenweise Arbeitszeit für Geld ein, da viele in dieser Gruppe bezahlte Arbeitsplätze und Boni ihr eigen nennen, aber sie sind nahe dran, weil viele von einem Monatsgehalt zum nächsten leben. Oft besitzen sie Wohneigentum, Autos und sind gut gekleidet.

Urlaubsreisen, ein oder gar zweimal im Jahr, sind alles andere als selten. Gelegentlich zum Abendessen ausgehen, liegt im Rahmen. Und dennoch, über allem stehen ständig Gewitterwolken mit der Drohung von Totalverlusten.

Die Mittelschicht gibt Geld aus (konsumtive Ausgaben) und investiert. In dieser Gruppe wird die Investition als Strategie für den Wertzuwachs verstanden, und sie bewertet es ähnlich, wie die Reichen. Kurz vor der Rezession genoß die Mittelschicht hohe Werthaltigkeit ihrer Wertanlagen in einer aufgeblächten Wirtschaft. Als der Markt dann ins Bodenlose zu sinken begann, verkauften viele ihre Anlagen, um wenigstens einen Teil ihrer Investitionen zu retten. D.h., sie kauften teuer ein und verkauften zu niedrigen Preisen, mit der Folge der Realisierung von Verlusten.

Die Mittelschicht kauft vermehrt 'Zeug' ein (konsumtive Ausgaben), die keinen Gewinn einbringt. Zunächst spart sie auf eine gute Altersversicherung, um sie später jedoch zur Finanzierung größeren Wohneigentums zu beleihen. Sie fühlt sich mit gleichbleibenden monatlichen Zahlungen wohl. Kreditwürdigkeit bedeutet ihr viel, denn sie bedeutet mehr Kaufkraft.

Kommt es zur Rezession, dann ist die Mittelschicht mit der Rettung ihres Besitzes beschäftigt. Deren Arbeitsplätze sind gefährdet. Zwar verfügen sie über regelmäßiges Einkommen, aber lediglich aus einer einzigen Quelle. Zwar neigt die Mittelschicht zu investiven Ausgaben, verlässt sich aber gern auf vorherige Bestätigung durch ihr soziales Umfeld, womit sie oft den günstigen Zeitpunkt für den Einstieg verpassen (nicht so, die Reichen). Investoren aus der Mittelschicht tendieren leicht zur 'Über-Investition' und zu übermäßigen konsumtiven Ausgaben. Deren Budgets gründen auf Kreditwürdigkeit (Bonität), gekennzeichnet durch stetig positve Zahlungsmoral. Diese bricht mit dem Verlust des Arbeitsplatzes jedoch gleichzeitig weg und sie finden sich in einer prekären finanziellen Lage.

Rezession bedeutet eine Zeit großer Angst und Unsicherheit für Mittelschichtler. Sie sind derart verängstigt, vor dem sozialen Abstieg, dass sie in ihren Berufen übermäßig vorsichtig werden - womit sie dann nicht positiv auffallen. Sie haben so viel Furcht vor dem Verlust ihres Geldes, dass sie den Zeitpunkt für den günstigen Einstieg in eine finanzierbare und zukunftsträchtige Investition verpassen.

Was ist zu tun?

Wenn Sie zu den unteren zwei Schichten gehören, ist es empfehlenswert, den Blickwinkel zu ändern, falls Sie eine nachhaltig positive Änderung Ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse herbeiführen wollen. Also gilt es, sich auf das Auffinden von Geschäftsmöglichkeiten zu konzentrieren, statt auf potentielle Verluste zu starren. Der Blick über den Tellerrand (dort, wo Sie sich gerade befinden und glauben, sitzen bleiben zu müssen) hinaus, hin zu einem Zeitpunkt nach der Rezession.

Es gibt eine Reihe heute gut gehender Geschäfte, die mit wenig oder gar keinem Eigenkapital gegründet wurden - aber mit einer herausragenden Website oder guten Geschäftsidee etabliert wurden. Viele bedeutende Geschäftspartnerschaften gründen auf den Zusammenschluß von Menschen mit Leidenschaft, Ausdauer und Entschlossenheit. Eine Reihe von Menschen haben sich aus Armut herausgearbeitet, weil sie dem Damoklesschwert der Kündigung Ihres Jobs entfliehen wollten.

Nehmen Sie sich heute die Aufgaben vor, die sie auf die Zeit der nächsten wirtschaftlichen Wachstumsphase vorbereiten.

Nehmen Sie sich die Aufgaben vor, die Sie in die Lage versetzen, von der nächsten Rezession zu profitieren, denn die wird auch folgen.