Meine Buchempfehlung

Nicht Sexus und nicht Caritas

Die Wissenschaften aber früher auch die Mythen und Dogmen haben die Begriffe Liebe (Amor), den Sexus, die Verliebtheit, Eros, Agape (Caritas) und noch einige andere für etwas verwendet, das letztlich nicht so gravierend unterschieden war, wie alle diese Worte es nahelegen möchten. Vor allem in den Religionen, speziell in ihren monotheistischen Formen, wurde versucht eine möglichst reine, hohe und rein geistige Liebe (Caritas und Agape, Gottesliebe) von allen Anderen Formen, vor allem vom Sexus (Begierden, Leidenschaften) zu trennen. Das war verständlich, schließlich wollte man für sich und das eigene Volk das Bessere, Heiligere reservieren und sich von Fremden, Niedrigem, Anderem abgrenzen.

Und selbst in den Wissenschaften ist diese künstliche, strategische und zweckorientierte Differenzierung noch nachzuweisen. Soziologen, Biologen, Psychologen und Theologen bemühen sich ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen und hinterlassen so für den an der Liebes-Thematik Interessierten eine ebenso widersprüchliches Feld.

Als Psychoanalytiker habe ich es natürlich in der Nachfolge Freuds und Lacans versucht, ein übergeordnetes Verständnis zu beschreiben und auch wissenschaftlich zu etablieren. Hier steht nicht ein wissenschaftliches Objekt im Zentrum, sondern geht es um eine Wissenschaft v o m Subjekt, was nicht heißt eine subjektive Wissenschaft, sondern eben eine, die sich auf das (menschliche) Subjekt konzentriert. Um ein klares Vorgehen zu bewahren, hat man erkannt, dass dies nur geht in einer „der Liebe unterstellten Wissenschaft", einer Erotologie. Man muss Das- oder Denjenigen lieben, mit dem man ein wissenschaftliches Abenteuer eingeht.

 

Gerd Riederer ist Psychoanalytiker in München. Der Name, Gerd Riederer, ist ein Pseudonym. Ich musste nicht nur meinen Namen, sondern auch Namen, Orte, Zeiten und einzelne Gegebenheiten meiner Bücher anonymisieren, weil es darin um authentische, persönliche psychotherapeutische Fallgeschichten geht, die nicht allgemein veröffentlicht werden können und sollen. Ich habe zwei Bücher geschrieben und auf meiner Website (erotologie.de) geht es hauptsächlich um das zweite dieser Bücher, dessen Inhalt und Probeseiten in der Rubrik Literatur zu finden sind.


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