Gesundheitstipps: Atmung I

Atmung

Stellen Sie sich vor, Sie lebten in einer Welt in der den Menschen nicht beigebracht bekämen, wie sie zu atmen hätten. Was wenn die Regierung diese Sache übersehen würde, statt ihren Bürgern gegenüber Aufklärung über dieses lebenswichtige Thema zu leisten? Was wenn es keine Schulen gäbe, die die Atmung als wichtigen Bestandteil ihrer Lehre zur körperlichen Ertüchtigung anbieten würden? Was wenn Menschen sich selbst überlassen und ihrer flachen Atmung allein gelassen werden würden?

Was hat die Atmung mit dem Aufkommen von Stress zu tun? Was wenn wir vernachlässigen würden, dass 85% der persönlichen Biochemie von einer gesunden Atmungsweise abhängen, und außerdem durch Letztere 70% der körperlichen Abfallstoffe ausgestossen werden?

Wir würden es wohl mit einer Bevölkerung zu tun haben, die allgemein unter Übergewicht und Ermattung leidet, verringerte metabolische Werte, Energie und aktives Leben. Mattigkeit kognitiver Fähigkeiten würde sich einstellen, und deren Abkömmlinge würden in die gleichen Fußstapfen treten. Das Gehirn funktioniert nicht gut ohne genügend Vorrat an Sauerstoff zu haben. Flaches Atmen versorgt das Gehirn lediglich mit einer Menge an Sauerstoff, die gerade ausreicht, um die vitalen Funktionen aufrecht zu erhalten, kognitive Leistungen und Kreativität kommen dann zu kurz. Die natürliche Emotionalität wird gedämpft und die Muskeln verspannen - mit der Folge frühzeitiger Ermüdung.

Da deren Atmung beeinträchtigt wäre, könnten wir wohl annehmen, dass grosse Teile der Bevölkerung unter Spannungskopfschmerzen und schlechter Verdauung leiden. Die Pharmaindustrie würde sich hoher Umsätze für Schmerzmittel, Verdauungsmittel und Salben erfreuen. Sich einstellende depressive Stimmungen würden mit künstlicher, bisweilen medikamentöser, Stimulierung begegnet werden, um die sich anschließend entwickelnde Überaktivität mit Beruhigungsmitteln zu bekämpfen. Übliche Stimulanzien wären wohl Koffein und Alkohol, deren gesundheitsbeeinträchtigenden Folgen bei übermäßigem Genuß bekannt sind.

Schulen und Firmen würden von Personal- und Leistungsproblemen zu berichten haben. Deren Mitarbeiter, der Großteil 'Flachatmer', hätten übermäßig Angstzustände und wären impulsiv. Dabei zeigten sie Unausgeglichenheit, zuweilen von hohem Blutdruck begleitet. Ständig würden sie unter Panik leiden, als wäre ihr Leben auf die nackte Existenz reduziert. Schlaflosigkeit wäre eine weitere Folge, mit Spätfolgen, die die Lebenserwartung abträglich beeinflussen. Fehler würden sich einschleichen, Arbeitsunfälle und Prüfungsversagen, mit Folgen für die Gewinnsituation bzw. für die Erreichung der Klassenziele, und gleichzeitig steigen die Krankheits/Gesundheitskosten.

Wäre das eine Welt, in der nur wenige Menschen tiefes Atmen praktizieren - unter ihnen Leistungssportler und Sänger?

Es bliebe wohl auch nicht unbemerkt, dass Immunfunktionen mit zunehmendem Alter rapide abnehmen. Schlimmer noch wäre die Zunahme an Fällen chronischen Stresssyndroms, ein typisches Zeichen des Flachatmers. Flaches Atmen generiert Stress, dieses wiederum, verursacht flaches Atmen. Wird die Unterbrechung des Ursache-Wirk-Mechanismuses nicht unterbrochen, stellt sich Unwohlsein und Unfähigkeit ein. Dies führt dann weiter zur Schwächung des kompletten 'Psyche-Soma-tischen Systems' (Psyche, wie Geist und Soma, wie Körper), die Selbstheilungskräfte des 'Psychismus' als auch des Organismus werden in Frage gestellt.

(hier geht's weiter zu Atmung II - Tiefatmer)