Zum Glück lässt uns die Hölle nicht im Stich - sneak preview
Das indische Lächeln. Yoga, Meditation und Analytische Psychokatharsis
Indien ist ein zweigeteiltes Land. Zweigeteilt nicht wegen seiner enormen Differenzen zwischen arm und reich oder seiner ebenso enormen religiösen Spannungen, sondern wegen seiner Psychologie, indisch gesagt: der Vielschichtigkeit seiner Seele. Man findet da auf der einen Seite jene emotionale Oberflächlichkeit, von der manche sagen, es sei Fatalismus (was nur zur Hälfte stimmt), aber auch die Art von Kindlichkeit, wie sie in indischen Filmen zum Ausdruck kommt: dem Bösen sieht man seine Verderbtheit schon an der Visage an, während der Gute ein kitschiger jugendlicher Schönlingsheld ist.
Luzider Traum und Psychoanalyse - Eyes Wide Shut
Die sogenannten „luziden Träume“ sind nichts anderes als „ideisierende“ oder eidetische Übertragungen, d. h. Übertragungen, in deren Zentrum mehr das Bildhaft-Symbolische steht, nicht so sehr das Worthafte wie in der üblichen Psychoanalyse. Dennoch zeigt der „luzide Traum“ eine Dimension der Übertragung, die in den meisten Analysen überhaupt nicht zum Vorschein kommt und so wohl Freuds Dictum von der „unendlichen Analyse“ mitbestimmt hat.
Ojas Power
...ist ein Begriff aus dem indischen Yoga. Es ist angeblich eine psycho-physische Kraft, die man aus sexueller Enthaltsamkeit zieht. Aber dies ist natürlich nur ein mythisch-mystischer Ausdruck. In Wirklichkeit geht es um eine komplexere Angelegenheit, die man nicht durch eine pauschale Askese löst. Sicher kann man das auch machen, und hat es auch Jahrhunderte so getan. Aber ein solches asketisches Vorgehen ist sehr wenig differenziert, fast möchte man sagen: plump. Ein einfaches Beispiel mag das Problem am besten erhellen.
Analytische Psychokatharsis, persönliche Erfahrungen mit einer neuen psychotherapeutischen Methode
Seit über dreißig Jahren arbeite ich als Arzt und Psychoanalytiker. Ziemlich am Anfang meiner Tätigkeit beschäftigte ich mich auch mit dem indischen Yoga. Ich hatte mit Kirpal Singh (dem Lehrer des Surat Shabd Yoga der Jahre 1949 – 1974) einige Gespräche und begleitende Erfahrungen, die etwas außergewöhnlich waren, obwohl sie – jemandem anderen erzählt – nichts so richtig davon wiedergeben.