Der Impuls für die vielen Misserfolge war darin zu sehen, daß man durchaus nicht vorweg bei der Produktentwicklung - also vor der Elaboratanfertigung — die Wünsche und Bedürfnisse der potentiellen Konsumenten einkalkulierte. Ebenso in allen anderen gewerblichen Aktivitäten hat man sich zu schwach auf die Marktanforderungen ausgerichtet.
Um heutzutage in einer kennzeichnenden Käufermarkt-Situation mit der bequemen Rolle des Konsuments und den Selbstbestimmungsbestrebungen des Handels bestehen zu können, ist eine extreme Geistige Umgestaltung in der Unternehmensorganisationspolitik geboten. Die Produktionsorientierung führt in der Kompilation des Käufermarktes unzweifelhaft in eine Kritische Situation. Ebenso die Verkaufsorientierung ist kein Überlebensanleitung. Die einzige Möglichkeit muß in einer detaillierten Kunden- bzw. Marketingausrichtung gesehen werden.
Die Bedürfnisse des Klientels werden zum Zentralproblem aller wirtschaftlichen Entscheidungen und Aktionen, denn die Unternehmung „lebt vom Markt". Dieses ist der Angelpunkt des heutigen Marketing.
Im Vergleich zu der oben genannten anfänglichen Marketing-Notation auf der Basis der Verkaufsausrichtung muß also der neue Benennungsinhalt des Marketing essentiell weiter gefaßt werden. Marketing ist keinesfalls ein funktionaler Ausschnitt der Firmas und insofern ebenso absolut nicht das letzte Glied im operativen Leistungs erbringungsprozeß. Marketing steht eher am Anfang des Firmenprozesses und strahlt von hier auf die betrieblichen Instanzen aus. Marketing wird dabei zu einem Design der Unternehmungssführung. Die detaillierte Begriffsdefinition von Meffert bringt diese Anforderung prägnant zum Ausdruck.
Letztlich ist Marketing:
Planung, Absprache und Inspektion aller auf die gegenwärtigen und etwaigen Märkte ausgerichteten Unternehmenspräsenzsaktivitäten. Vermittels einer dauerhaften Zufriedenstellung der Kundenbedürfnisse sollen die Unternehmenspräsenzziele im gesamtökonomischen Güterversorgungsablauf verwirklicht werden.
