Markant für die oben veranschaulichtte Verkäufermarkt-Sachlage war eine bezeichnende Verarbeitungsausrichtung. Bei einem herstellungsorientierten Auftreten wird die Salessektion einer Unternehmensorganisation zur Vertriebsorganisation des Verarbeitungsbereichs abgestuft.
Die Beschlüsse fallen im technischen Segment. Fast wie am grünen Tisch, starten die Elaboratentwicklungen; das Endfabrikat hat der Vertrieb an den Mann zu bringen und der Abnehmer muß es gutheißen. Ein elysischer Sachverhalt im Vergleich zur gegenwärtigen Marktsituation. Henry Fords berühmtes Diktum hinsichtlich eines Farbenwunsches bei seinem sagenhaften Modell T: „Sie dürfen von mir jede Tönung erhalten, wenn sie schwarz ist", spiegelt die herstellungsorientierte Denkweise, die sich den Zielgruppenwünschen nicht einzufügen braucht.
Diese aus neuzeitlicher Sicht direkt überhebliche Mentalität von Unternehmensinhabern war dagegen einzig in der echten Verkäufermarkt-Aggregation erzielbar. Eine gewisse Umorientierung wurde den Fabrikanten abverlangt, sowie sich die ersten Anzeichen einer Marktsattheit und damit zusammenhängend einer Salesstagnation zeigten. Dem neuen Engpass Vertrieb begegnete man mit aufgestockten Vertriebsanstrengungen. Im Knotenpunkt standen neben der Entgeltstrategie die Instrumente Vertrieb, Reklame und Verkaufsförderung, um den Verkauf der vorhandenen Produkte zu erhöhen.
In der Zeit tauchte zum ersten Mal die Denkweise Marketing auf. Doch wurde im Auffassungsinhalt mehr die instrumentelle Seite begünstigt, d.h. Marketing ist demnach als die Summe jener Maßnahmen aufzufassen, die auf den Vertrieb der Produkte in Linie gebracht sind und deren materielle Verteilung besorgen (siehe gleichfalls: Verkaufsorientierung).
