Sonderformen von Anleihen
Im Folgenden erläutern wir unterschiedliche Obligationsformen, die besondere Rechte oder spezielle Nebenabreden beinhalten, aber nicht zuletzt an eine sonstige Bezugsgröße verbunden sein mögen.
Wandelanleihen: „Aktien auf Abruf"
Die Wandelanleihe ist ein verzinsliches Handelspapier,
das typischerweise von Aktiengesellschaften begeben wird.
Wandelanleihen (obendrein Wandelanleihe, Wandelobligation oder convertible bond bezeichnet) sind Anleihen, die in der Regel von Aktiengesellschaften begeben werden. Dem Eigner einer Wandelobligation wird das Recht zugestanden, ebendiese im Verlauf einer Wandlungsdauer und in einem erklärten Wandlungsverhältnis in Aktien des Begebers der Wandelschuldverschreibung zu wechseln.
Bei Wandelbonds sollen Sie größtenteils eine Sperrfrist einplanen, in der ein Umtausch der Bonds in Aktien nicht möglich ist. In den Obligationsbedingungen finden Sie ggf. einen festen Nachzahlungsbetrag bedungen, den Sie bei einer Wandlung in Aktien zu entrichten haben; freilich ist gleichfalls die Deklaration eines veränderbaren, von bestimmten Bezugsgrößen (bspw. Dividendenausschüttung) bedingten Wandlungspreises in den Anleihebedingungen möglich. Fix bestimmt sind ebenso der letztmögliche Wandlungstag und das Wandlungsverhältnis.
Falls Sie von Ihrem Wandlungsrecht keine Verwendung vornehmen, behalten Ihre Anleihen generell das Profil festverzinslicher Wertpapiere, die am Schluss der Laufzeit zum Nennwert zurückgezahlt werden. Die Effektenemissionsbedingungen mögen aber ebenfalls eine Pflichtumwandlung am Abschluss der Ablaufzeit vorsehen (Pflichtwandelschuldverschreibung).
Bei erhöhten Kursen des Wandlungsobjektes, also zum Beispiel der Aktie, bieten Wandelbonds die Option, anhand der Wandlung einen erhöhten Wertanstieg zu erzielen, wie dies bei „normalen" Bonds der Fall wäre. Diesem Nutzen des Wandlungsrechts steht allerdings eine Verzinsung der Wandelschuldverschreibung gegenüber, welche unter dem Marktzinsstand liegt.
